Vor etwas mehr als drei Monaten haben die Kirchdorfer Gruppe und die Asamer-Gruppe die KIAS Recycling GmbH gegründet. Am Firmenstandort in Ohlsdorf wer- den jedes Jahr bis zu 30.000 Tonnen Altreifen in ihre Bestandteile zerlegt – daraus werden wiederum hochwertige Produkte entwickelt.
„Wir sind die einzige Altreifen-Recyclinganlage in ganz Österreich und können als erstes Unternehmen die Reifen zu einhundert Prozent verwerten“, betonen die KIAS-Geschäftsführer DI Anton Secklehner und Robert Pree.
In einer der modernsten Granulier-Anlagen Europas werden die Altreifen durch aufwändige Verfahren in ihre Bestandteile – 65 % Gummi, 25 % Stahl und 10 % Textilcord – zerlegt.
Die Textilflusen werden zu einem hochwertigen Brennstoff verarbeitet, den die Kirchdorfer Gruppe erfolgreich im Kirchdorfer Zementwerk einsetzt. „Damit können wir bereits einen beachtlichen Teil der Steinkohle ersetzen und dadurch den CO2-Aus- stoß deutlich verringern“, erklärt Zementwerksdirektor und KIAS-Geschäftsführer DI Anton Secklehner einen der Beweggründe, warum sich die Kirchdorfer Gruppe an der Altreifen-Aufbereitung beteiligt hat.
Außerdem ist das aus den Reifen gewonnene Granulat ein wichtiger Bestandteil für die Produktion von Dachpappe und Dämmmaterialien. „Der Stahldraht aus den Altreifen wird von uns an große Stahl- werke und Gießereien geliefert und dort weiterverarbeitet“, berichtet KIAS- Betriebsleiter Jürgen Secklehner.
Hauptbestandteil aus dem Recycling der Altreifen ist derGummi. Aus diesem wird von den derzeit 16 KIAS-Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern in Ohlsdorf hochwertiges Granulat und Gummimehl in einer Größe zwischen null und sechs Millimetern hergestellt.
Fußballplatz und Kuhstall
Die Anwendungsgebiete sind vielfältig. „Unser Granulat wurde heuer bereits für neue Kunstrasen-Plätze von Bundesligavereinen in Wien und Salzburg verwendet“, weiß Jürgen Secklehner, „wir haben einige Patente angemeldet, laufend kommen neue Ideen dazu.“ So werden aus dem Gummigranulat Fallschutzmatten für Spielplätze, Matten für Pferde- und Kuhstalle, für Bahnübergänge oder Beläge für Laufbahnen in Leichtathletikstadien erzeugt. Auch für die Herstellung von Flüsterasphalt eignet sich das Gummigranulat bestens.
„Früher mussten die Altreifen als Sondermüll deponiert wer- den“, weiß Betriebsleiter Jürgen Secklehner, „heute machen wir daraus wertvolle Rohstoffe und leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz!“